Wie entsteht eigentlich ein Cover?

Bei meinen Covern ist meist viel Zufall dabei. Wichtig ist mir vor allem, dass man dem Buch ansehen kann, welche Art von Geschichte in ihm steckt. In erster Linie müssen dabei die Emotionen stimmen: sprich, sieht ein Buch warm und freundlich aus, muss auch die Geschichte warm und freundlich sein. Heute zeige ich Euch, wie das Cover von „Salz im Wind“ entstanden ist.

Alles fing im letzten Winter damit an, dass ich meinen Flur renoviert hatte und die alten Bilder nicht mehr zur neuen Wandfarbe passten – es mussten dringend neue her. In meinem Fotofundus wurde ich fündig, bearbeitete meinen Favoriten und ließ mir ein Poster drucken. Als das Bild wenige Tage später gerahmt an der Wand hing, kam mir sofort mein Glückstadt-Roman in den Sinn. Die Geschichte, an der ich zu dem Zeitpunkt schrieb, spielte zufälliger Weise genau in der Straße, die ich mir über meine Treppe gehängt hatte.

               Hmmm. Warum eigentlich nicht?

 

 

Keine zehn Minuten später saß ich wieder am Rechner und experimentierte mit der Datei.

 

 Als erstes probierte ich mit der Struktur herum – wie dunkel sollte es werden? Für die Geschichte würde es super passen, wenn die Hafenzeile wie gezeichnet aussehen würde.

Farbstudien

Als mir das Ergebnis gefiel, testete ich verschiedene Farben, Schriften und Effekte aus. Hierbei ging es erst einmal ums Grundsätzliche, deswegen sieht es auf dem Bild alles noch ziemlich wirr aus. Trotzdem war mir klar: „Das wird was!“

 

Wochen später hatte ich die Idee, einige der Häuser zu kolorieren. Es sollte aussehen, als hätte sie jemand mit Wasserfarben angemalt. Zu diesem Zeitpunkt setzte ich probeweise einen Platzhaltertitel ein. Was ich besonders spannend fand: Das Cover nahm Einfluss auf die Geschichte. Meine Hauptfigur Anna hatte nun nämlich genau diese Hafenzeile als Panorama-Bleistiftskizze an ihrer Küchenwand.

In diesem Stadium experimentierte ich mit verschiedenen Himmelsfarben…

… Hafenbeckentönen und Rosenornamenten. Danach musste ich das Cover wieder eine Runde sacken lassen um zu wissen, welche Richtung mir am besten gefällt. Zu dem Zeitpunkt habe ich die Grafiken verschiedenen Leuten gezeigt und nach deren Meinung gefragt. Spannend, wie unterschiedlich die Meinungen da ausfallen!

Irgendwann wusste ich, was ich wollte. Wenn das Cover im meinem Kopf steht, fange ich ganz von vorne an und baue alles noch einmal mit großer Sorgfalt. Hier seht Ihr die Rohfassung mit den ersten Kolorierungen.

Da meine Roman-Anna gerne malt und noch lieber Pralinen isst, „warf“ ich einen Pinsel sowie Pralinen aufs Bild. (Mit dem Pinsel habe ich übrigens selbst in der Grundschule gemalt und die Pralinen hatte mir eine liebe Freundin zum 43. Geburtstag geschenkt). Vielleicht erinnert Ihr Euch ja noch an die Diskussion über das Naschwerk auf dem Cover. An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle von Euch, die mir Ihre Meinung dazu gesagt haben!

Als das Gerüst stand (und die Pralinen auf der Vorderseite alle verputzt waren – grins), legte ich die genauen Positionen der Elemente fest. Bei umlaufenden Covern muss man wissen, wie viele Seiten der Druck hat und auch auf welchem Papier gedruckt werden soll, damit man die Rückenstärke errechnen kann. Sobald die steht, kann man mit Hilfe eines Gitters alle Elemente dort platzieren, wo sie hingehören.

Zu dem Zeitpunkt bastelte ich mir zusätzlich ein Logo (das Leuchtturmherz unten am Buchrücken). Es wird mehrere Bände der Glückstadt-Romane geben und so erkennt man auf einen Blick, was zusammengehört.

Die Private Edition habe ich dann noch besonders angehübscht. Diese Ausgabe enthält für noch mehr Kopfkino bei Euch Lesern über jedem Kapitel eine Glückstadtzeichnung und im Anhang einige Fotos von den Spielorten meiner Geschichte. Neugierig? Dann schau doch mal hier INS Buch.


Tata! Und fertig ist das Cover.